Am Anfang ward Gaia im Sein des Ganzen

Gaia war das beginnende Ende und der Anfang in seiner Existenz alles seins. In ihrer Weisheit schuf sie das Universum und betrachtete ihr Werk, eine allumfassende Dunkelheit aus nichts im Raum und sie ward zufrieden. So verging die Zeit ohne Rechnung und Gaia erschuf einen Stern und nannte ihn Bendur. Er erstrahlte in der Dunkelheit und erhellte sie auf gar wundervolle Weise, sein Licht reichte gar weiter als es die Dunkelheit vermochte und es ward geboren der Stern Bendur in seinem gleißend blauen Licht, inmitten des Dunkel des Universums.

Gaia ward zufrieden und so existierte der Stern Bendur durch den Willen Gaia im Universum.

Bendur`s Licht verblasste und Gaia verlieh ihm eine Stimme und fragte ihn warum er nicht so hell erstrahlte wie zu beginn seiner Existenz. Bendur antwortete Gaia das er unglücklich sei, doch froh seines da seins, doch auch alleine in der unendlichen Weite. Da beschloß Gaia dem Stern Bendur weitere Brüder und Schwestern zu erschaffen, auf das er sich ihrer Gesellschaft erfreuen könne. Gaia erschuf die Sterne; Larja, Maki, Pheron, Tura, Urvan, Wendaria, Margintanor, Aylisaftan, Sulganoth, Muradjanian, Olimanir, Lismagafan und Fedimalan die da erstrahlten in ihrem Licht und Bendur freute sich, gemeinsam mit ihnen zu strahlen und ihr Licht erfüllte die Dunkelheit und Gaia ward zufrieden und die Sterne waren zufrieden und sie existierten in der ungezählten Zeit.

Über die Zeit hinweg entfernten sich einige der Sterne und ihr Licht verblaste bis sie alsbald nur noch ein Schimmer umgab und sie in den tiefen der Dunkelheit nicht mehr zu erblicken waren und das Licht ihrer Brüder und Schwestern sie nicht mehr erreichte.

Es waren Margintanor, Aylisaftan, Sulganoth, Muradjanian, Olimanir, Lismagafan und Fedimalan die sich entfernten und nun ihr sein in Dunkelheit fristeten und Gaia die Ewigkeit gar selbst und das Sein alles fragte sie warum sie sich von ihren Schwestern und Brüdern entfernten und sie antworten im Chor, das dies das ihre sei, die Dunkelheit in ihrem Glanz und ihrer Geschwister Licht zu hell erstrahle auf das sie es nicht ertragen können dort zu sein wo ihre Geschwister weilen.

Gaia in Zorn auf ihre Kinder erschuf unzählige weiter Sterne die dort das Licht verbreiteten wo Dunkelheit hätte herrschen sollen und Planeten und Sonnen die noch mehr das Licht verbreiteten und schwarze Löcher dort wo das Licht hätte sein sollen. So kam es das alle ihrer Trauer Ausdruck verliehen und Gaia baten sie von ihrem Sein zu erlösen.

Gaia in ihrer Weisheit erschuf einen wundervollen Planeten, der dort ward und sie gab ihm eine Sonne im Zentrum, so das er kreisen könne, auf das die einen das Licht und die anderen das Dunkel zu gleichen Teilen hätten, jeder in der Duldung des jeweils verhassten, gebunden an des Planetenlebens zu weilen als Geschöpf und nicht länger als Stern. So ward geboren das Sein, das Universum, die Dunkelheit, das Licht, die Gestirne und das Leben.

Die Welt und der Bruch

Die Geschwister lebten so dar auf des Planeten der durch Gaia erschaffen ward und waren glücklich auf ihren Seiten des Lichts und der Dunkelheit die da wechselte und so schliefen die einem am Tage während die anderen in der Dunkelheit zur Ruhe fanden und kein Kontakt zum anderen schürte das Feuer der Missgunst und des Neids der Geschwister.

Groß war der Kontinent den Gaia erschaffen hatte, doch erschien er ihnen allen karg und leer und so waren sie unzufrieden und erschufen durch die Fähigkeiten durch Gaia gegeben das Leben auf ihm.

Larja ward der Anfang gegeben, wie es ihre Natur erschien, erschuf sie weite Steppen, Felder, Wälder und Wiesen auf dem ganzen Kontinent und schaute ihr tun mit Freude, so das es fröhlicher und farbiger ward. Doch reichte es ihr nicht und sie erschuf die Tiere, Vögel, Wild und allerlei was da kriecht und fleucht und das Auge erfreut.

Gesehen ward das Schaffen Larja`s von Bendur und er war erfreut von der Vielfalt der Geschöpfe die nun auf Erden lebten und es stand in seinem Sinn ähnliches zu tun, doch war ihm das Meer näher als das Land und so zog es ihn hinaus auf See, wo er begann die Fische zu kreieren, Walen leben einzuhauchen und das Getier der Meere zu formen, wie es ihm beliebte.

Wendaria erblickte ihrer Geschwister handeln und lächelte wohlgesonnen auf die Geschöpfe zu Lande und zu Wasser die da waren und die Erde belebten. In ihrem Sinne gab sie ihnen allen ein Geschlecht auf das sie sich fortpflanzten und sich liebten auf Erden.

Pheron sprach in seiner Weisheit mit Tura und diese gab allen Geschöpfen die Sterblichkeit, so das der Kontinent nicht überquölle vor Leben und so war ein jedem Geschöpf die Frist gesetzt auf Erden, die es zu leben hatte bevor es verschied.

Maki erschuf die Metalle auf Erden, die er tief ins Erdreich trieb, die da waren das Erz und Gold, was wunderschön an zu sehen war. Doch ward ihm dies nicht genug und so erschuf er die Berge und Hügel, eine lange Kette und ein hier ein tiefes Tal.

Urvan sah das Schaffen seiner Geschwister und war erfreut über alles was er erblickt und so wollte er es ihnen gleich tun und gab ein jedem Tier den Kampfeswillen, jedem nach seiner Art und Ausmaß und so erließ er die Gesetze der Natur, die fortan nicht nur Tag und Nacht waren, sondern allumfassend und dem Leben zuträglich schien. Lange hatte dieses Treiben gedauert und zufrieden begaben sich die Lichtsieben zur Ruhe, in dem Wissen gar wundervolles erschaffen zu haben.

Aylisaftan erwachte als erster aus seiner Ruhe mit dem ersten Strahl der untergehenden Sonne und fand sich mitten auf einer grünen Wiese umgeben von Bäumen wieder und ein Reh blickte ihn verwundert an. Nach einem Moment des Grübelns überkam ihn die Gewissheit das seine Geschwister am Tage dafür verantwortlich waren und die Wut stieg in ihm auf und sein Schrei weckte die anderen sechs aus ihrem Tagschlaf und sie alle wunderten sich zuerst wie er, bis sie ihn seinen markerschütterten Ruf einstimmten.

So verging einige Zeit bis sie sich beruhigten und beratschlagten was zu tun sei. Margintanor voran erbost über die Schönheit die vor ihnen lag nahm den Wind der Welt und schreckliche Stürme tobten ganz nach seinem Willen über Wasser und Land, so das kaum die Berge ihnen zu trotzen vermochten.

Aylisaftan begann zu flüstern, in der dunklen Sprache, auf das ein jedes Tier in seiner Nähe ihn zu hören vermochte und nun seinen Worten lauschte und dem Wahnsinn verfiel. Mit gefletschten Zähnen und ausgefahrenden Klauen machten sich die Tiere an ihre Artgenossen und zerfleischten sie im Wilden Sinn zu blutigen Fetzen.

Fedimalan trat zwischen die Horden der kämpfenden Wesen und wo sein Schritt den Boden berührte, verdorrte es, Pflanzen welkten und Bäume wurden von garstigen Seuchen gepackt, so das die wunderschönen Weiten nun einer dunklen Welt wichen. Olimanir vollbrachte es, das die dahin gemetzelten Geschöpfe wiederauferstanden und nun auf der Seite der Wahnsinnigen kämpften und sich ihre Schaar mehrte und die Kämpfe immer wieder aufs neue entfachte.

Sulganoth in seiner Hinterlist erweckte die Lichtsieben durch ein leises Flüstern und Muradjanian offenbarte ihnen was geschehen war.

So standen sich die vierzehn Geschwister nahe einer Hügelkette, inmitten eines blutigen Schlachtfeldes gegenüber und rangen nach Leibeskräften gen das Leben des nächsten und weder Licht noch Dunkelheit vermochten zu dominieren und so entstand die Zeit der Dämmerung die sich über alle Welt legte und das Universum in seinen Festen erschütterte.

Gaia erwachte und hörte das flehen des Universums und das Klagen allen Lebens und erschien zwischen den Geschwistern und ihre Stimme donnerte auf alles herab, dass das Sein erzitterte. Bruder um Bruder, Schwester um Schwester, kniete nieder und fleht um Verzeihung für sein handeln, doch Gaia erhörte sie nicht. Sie sah das Leid was Licht und Dunkelheit einander zugetragen hatten, ein jeder auf seine Weise ohne den anderen zu achten.

Gaia in ihrer umfassenden Weisheit zerbrach die Welt und verbannte die Kinder auf die einzelnen Scherben die da entstanden waren und sprach zu ihnen: Verlassen werdet ihr sie nie wieder, eure Scherben, gefangen sollt ihr sein, mit euresgleichen, erschaffen werde ich sie nach eurem Ebenbild, eines jeden einzelnen und ein jeder von ihnen soll nach eurem Sein geraten und sich Verhalten, wie ihr es tätet. Anbeten sollen sie euch und euch als ihre Götter ansehen und in eurem Dienste handeln, auf das nie wieder das Leid das ihr verursacht über das Universum kommen soll, bis ihr euch in Einigkeit findet. So erschuf Gaia die denkenden Wesen dieser Welt: Menschen, Elfen, Zwerge, Halblinge, Halborks, Riesen und alle dar, die nun wandeln. Sie sollten nun auf den Scherben leben und nach den Wünschen ihrer Götter handeln, wo es einem jedem Geschöpf freistand, welchem Gott er folgen wolle.

(von Thorben von Sarkem)

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